Werkschau 1/2014

Anthropogene Radiation

Werkschau 1/2014 – Anthropogene Radiation

  1. Abstract
  2. Video-Teaser
  3. Hintergrund

eekhoorn × ludwig technique

eekhoorn und ludwig technique, KünstlerInnen der Innsbrucker Hacker- und Makerszene, zeigen in Werkschau 1/2014 – Anthropogene Radiation das Zwischenergebnis ihrer Auseinandersetzung mit der Epoche des Anthropozän. Der Titel nimmt Bezug auf die erdgeschichtliche Epoche kambrischen Radiation (bzw. kambrische Explosion), in der die Biodiversität sprunghaft anstieg.
Beide Künstler nähern sich über verschiedenste Medien und Materialien an den Ausdruck ihrer Konzepte an. Die "Werkschau" vermittelt einen Einblick in künstlerische Prozesse, die sich ständig in Entwicklung befinden. Neben Werken aus den letzen Jahren sind kollaborative Arbeiten der KünstlerInnen zu sehen, die für diese Ausstellung entwickelt wurden.

Werkschau 1/2014 time-lapse video teaser.
Schnitt: eekhoorn
Musik: bernhard schneider, ludwig technique

Hintergrund

Almost everybody I meet in the world of art, music, literature or creative expression, everybody is equally excited and afraid. Nobody really knows where their next pay-check is coming from, but they’re really excited about their ability to create and share their work.

Moby, aus: Seth Godin, "PressPausePlay" (2011)

People don’t become artists because they want to become rich. They become artists because they have an idea to share. Or an emotion to share.

Seth Godin, ebenda

Werkschau 1/2014 – Anthropogene Radiation zeigt das vorläufige Ergebnis der andauernden Auseinandersetzung der Künstlerin eekhoorn und des Künstlers ludwig technique mit den Auswirkungen und Möglichkeiten der beginnenden Epoche des Anthropozän[1]. Der Titel nimmt Bezug auf die kambrische Radiation (Bzw. kambrische Explosion), welche einen vergleichbar kurzen Zeitraum zu Beginn der geologischen Epoche des Kambriums bezeichnet, in der die Biodiversität auf dem Planeten sprunghaft zunahm[2]. Die anthropogene Radiation soll einen (fiktiven) Moment bzw. Zeitabschnitt in der nahen Zukunft beschreiben, an der ein neuerlicher plötzlicher Anstieg der Bio- bz. Technodiversität stattfindet. Die Anfänge einer solchen Entwicklung sind heute bereits absehbar.

Ausgangspunkt der andauernden Kollaboration zwischen eekhoorn und ludwig technique war die Wahrnehmung der Welt/des Universums als rhizomatisches Geflecht und/oder Fraktal. Weiters verbindet die Künstler das Erlebnen des subjektiven Drangs zur Schaffung von Kunst als biologische Notwendigkeit.

Die Zusammenarbeit ist gekennzeichnet von einer gegenseitigen Reflexion von Arbeiten/Konzepte und Arbeitsweisen, welche wiederum die Basis für weiterführende Arbeiten und auch der nun gezeigten Ausstellung bildet.

Die Werkschau 1/2014 – Anthropogene Radiation versucht eine Brücke zwischen der Verdichtung der künstlerischen Universen (innere Welten) und dem big picture das sich aus ihrer Zusammenarbeit und Kommunikation ergibt, zu schlagen. Durch die Präsentation der Werke als „kollaborative Raumistallation“ soll neben der Möglichkeit zur Betrachtung der Arbeiten im Einzelnen auch immer die verbindende kontextuelle Metaebene für die Besucherinnen und Besucher der Ausstellung sichtbar machen.


1: Vorgeschlagene geochronologische Epoche, welche den Zeitabschnitt umfasst, in dem der Mensch zu einem der wichtigsten Einflussfaktoren auf die biologischen, geologischen und atmosphärischen Prozesse auf der Erde geworden ist. Vgl. auch wikipedia: Anthropozän

2: Siehe wikipdia: Kambrische Explosion